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Riding mit Dope Snow Athlet Juan Bolinger

Name: Gian Andri Bolinger (Juan)
Bio: Freeskier · Dope Snow Team · Schweizer Nationalteam
Alter: 21
Geburtsort: Samedan (Schweiz)
Wohnort: Zuoz (Schweiz)

Juan Bolinger stand schon mit zwei Jahren auf den Skiern, doch erst an einem Tag mit dem Freestyle Engadina Team machte es wirklich Klick. Mit sechs war er bereits dem Freestyle verfallen, jagte über Kicker und Tricks, anstatt den Spuren der Skischule zu folgen. Heute zählt Juan zu den spannendsten jungen Freeskiern der Schweiz – bekannt für einen Fahrstil, den er selbst in drei Worten beschreibt: schnell, kompakt, einschüchternd.

Als Teil der Dope Snow Crew fährt Juan mit Selbstvertrauen, Style und einer Leidenschaft für Progression, die ihn von den Hängen im Hinterhof bis zu den Swatch Nines gebracht hat – und nun zu seinem ultimativen Ziel: einem Platz im Schweizer Freeski-Team bei den Olympischen Winterspielen in Mailand. In diesem Interview erzählt er, wie alles begann, welche Momente ihn geprägt haben und welche lustigen Geschichten (wie sein Sieg bei einem Contest in Leihschuhen) zeigen, dass seine Reise genauso unterhaltsam wie beeindruckend ist.

Wie bist du zum Skifahren gekommen, und was hat dich von Anfang an daran begeistert?

Mein Vater hat meinen Bruder und mich schon mit zwei Jahren auf die Skier gestellt. Am Anfang war ich in einer normalen Skischule, aber es hat mir nie gefallen, hinter dem Lehrer in einer Reihe herzufahren. Alles änderte sich, als ich sechs war und einen Tag mit Paolo La Fata, dem Coach des Freestyle Engadina Teams, auf der Piste verbrachte. Das war mein erster richtiger Kontakt mit Freestyle-Skiing – und ich habe es sofort geliebt.

Alles änderte sich, als ich sechs war und einen Tag mit Paolo La Fata auf der Piste verbrachte. Das war mein erster richtiger Kontakt mit Freestyle-Skiing – und ich habe es sofort geliebt.

Juan

Wie würdest du deinen Fahrstil in drei Worten beschreiben?

Schnell, kompakt, einschüchternd.

Wie ist es, Teil der Dope-Crew zu sein, und welchen Einfluss hat das auf dein Riding?

Es ist eine Ehre, mit der Dope Snow Crew zu fahren und eine so junge, kreative und stylische Marke zusammen mit einigen der besten Freestyle-Skifahrer:innen und Snowboarder:innen der Welt zu repräsentieren. Im Freeskiing geht es genauso sehr um Style wie um Leistung – es ist ein bewerteter Sport – deshalb ist es wichtig, selbstbewusst auf der Piste aufzutreten. Die Ausrüstung schützt mich vor schlechtem Wetter und bei Stürzen und passt gleichzeitig perfekt zu meiner Art zu fahren. Sie gibt mir das Selbstvertrauen, meine Grenzen weiter auszureizen.

Im Freeskiing geht es genauso sehr um Style wie um Leistung. Selbstbewusst auf der Piste aufzutreten ist wirklich wichtig.

Juan

Was ist der verrückteste Trick, den du gestanden hast und der dir bis heute fast unwirklich vorkommt?

Einer meiner Lieblingstricks, die ich je gestanden habe, war der Switch Double Cork 990 auf dem Gap Rail bei den Swatch Nines. Der gehört auf jeden Fall zu den Highlights meiner Karriere. Aber ehrlich gesagt gibt es nicht den einen Trick, der weit über allen anderen steht – jeder Trick fühlt sich für mich groß an, wenn ich ihn lande.

Mit wem fährst du am liebsten, und wie pushen sie dein Skiing?

Am liebsten fahre ich mit Kai Mahler. Er war einer meiner größten Idole, als ich aufgewachsen bin, und inzwischen ist er auch ein guter Freund. Ich habe immer versucht, seinen Style bei den Sprüngen zu kopieren. Aber der Skifahrer, mit dem ich wahrscheinlich die meiste Zeit trainiert und gefahren bin, ist mein Bruder. Er ist super kreativ und macht immer Spaß zum Zuschauen, und ich genieße es sehr, mit ihm Ski zu fahren. Ihn dabei zu haben, war immer ein Vorteil, weil ich nie vom Berg gegangen bin, ohne einen neuen Trick selbst auszuprobieren, sobald er ihn gelernt hatte.

Ich fahre super gerne mit Kai Mahler Ski. Er war eines meiner größten Idole, als ich aufgewachsen bin, und heute ist er auch ein guter Freund.

Juan

Was ist das Lustigste oder Verrückteste, das dir jemals auf einem Trip passiert ist?

Als ich so neun oder zehn war, bin ich nach einer fünfstündigen Autofahrt zu einem Wettkampf der Swiss Freeski Tour gefahren. Dort habe ich gemerkt, dass ich meine Skischuhe vergessen hatte. Also musste ich mir irgendwelche Kinderschuhe ausleihen. Die waren so locker, dass mir irgendwann ein Ski samt Schuh abgegangen ist. Und trotzdem habe ich am Ende meine Kategorie mit diesen Leihschuhen gewonnen!

Wenn du nicht auf den Skiern stehst – was hält dich beschäftigt und inspiriert?

Letzten Sommer habe ich zusammen mit ein paar Teamkollegen angefangen zu golfen, und ich habe sofort Gefallen daran gefunden. Golf ist für mich zu einer großartigen Sommer-Alternative geworden und hilft mir außerdem, mein mentales Game zu trainieren. Früher bin ich viel Skateboard gefahren, aber dabei habe ich mich beim Ausprobieren neuer Tricks ständig verletzt. Golf fühlt sich deshalb wie ein besserer Weg an, in der Off-Season fokussiert zu bleiben.

Wenn du nach vorne blickst – was begeistert dich am meisten an der nächsten Saison?

Ich bin richtig gehypt auf die Olympischen Winterspiele in Mailand in der nächsten Saison. Mein großes Ziel ist es, die schwierige Selektion fürs Schweizer Freeski-Team zu schaffen und dann auf der olympischen Bühne die besten Runs meines Lebens abzuliefern.

Mein großes Ziel ist es, die schwierige Selektion fürs Schweizer Freeski-Team zu schaffen und dann auf der olympischen Bühne die besten Runs meines Lebens abzuliefern.

Juan

Wenn du nach vorne blickst – was begeistert dich am meisten an der nächsten Saison?