Endlich im Resort angekommen – yeah! Jetzt stehst du vor dem Pistenplan und fragst dich, welche Abfahrt was bedeutet. Was sagen die Farben aus? Und sind in Europa und Nordamerika dieselben? Kein Stress, wir haben den Überblick: Dope Mag hat einen Guide für dich zu den Pistenfarben und Schwierigkeitsgraden weltweit.
Die Farbkennzeichnung auf Pistenkarten gibt Auskunft über den Schwierigkeitsgrad der Abfahrten. Ursprünglich wurde dieses System in den 1960er-Jahren von der Walt Disney Company entwickelt, die für ihr eigenes Skiresort eine dreistufige Bewertung einführte. 1968 übernahm der US-amerikanische Skigebietsverband (NSAA) dieses System, um Wintersportlern in den USA eine einheitliche Orientierung zu bieten – so weiß jeder sofort, wie anspruchsvoll eine Piste ist, egal in welchem Skigebiet man unterwegs ist.
Falls das Thema für dich neu ist: Es lohnt sich, die Farbskala zu kennen und zu respektieren. Vor allem schwarze Pisten sind für Anfänger oft zu anspruchsvoll und sollten zunächst gemieden werden. Egal, wohin deine Snowboard-Reise dich führt – Dope Mag liefert dir den schnellen Überblick über die wichtigsten Pistenfarben weltweit.
Und noch ein Tipp zum Schluss: Unsere neue Kollektion bringt mit frischen Farben und coolen Prints nicht nur Style auf die Piste, sondern auch auf deinen gesamten Auftritt.
Pistenfarben & Schwierigkeitsgrade verstehen
Auch wenn es ein grundsätzlich einheitliches System wie das der NSAA gibt, wird jede Piste immer im Verhältnis zu den anderen Abfahrten im jeweiligen Skigebiet bewertet – eine globale Standardisierung gibt es nicht. Eine schwarze Piste in New Hampshire kann sich also deutlich anders anfühlen als eine in Colorado. Genauso kann eine grüne Abfahrt in Jackson Hole locker mit einer blauen Piste in Serre Chevalier in Frankreich mithalten.
Die Einstufung der Pisten basiert vor allem auf dem Gefälle, also dem Steilheitsgrad, gemessen in Prozent. Dabei entsprechen 100 % etwa einem Winkel von 45 Grad. Meist wird die Bewertung am steilsten oder technisch anspruchsvollsten Abschnitt der Abfahrt festgemacht.
Los geht’s mit dem amerikanischen Farbcode Grün–Blau–Schwarz, den Unterschieden zu Europa und was die einzelnen Schwierigkeitsgrade wirklich bedeuten.
Grüne Pisten haben ein Gefälle von 6 bis 25 Prozent und sind ideal für Einsteiger. Sie sind flach, breit und bestens präpariert – perfekt, um die ersten Schwünge zu lernen. In den meisten Skigebieten findest du die Basis im sogenannten „Bunny Hill“, einem sanften Übungshang mit anfängertauglichem Lift direkt am Fuß des Resorts.
Mit etwas Übung entdeckst du grüne Pisten überall im Gebiet. Sie sind meist sehr gleichmäßig präpariert, damit du deinen Rhythmus leichter findest. Auch wenn manche durch Waldabschnitte führen, sind sie breit genug und bewusst entspannt gestaltet, damit du deine Geschwindigkeit gut kontrollieren kannst und genug Zeit hast, die Basics in Ruhe zu üben. Wenn du dich auf dem Einsteiger-Terrain sicher fühlst, wird’s Zeit, dich an die blauen Pisten zu wagen.
Auf blauen Pisten liegt das Gefälle zwischen 25 und 40 Prozent. Durch diese zusätzliche Steigung können fortgeschrittene Fahrer mehr Tempo aufnehmen und ihre Technik schneller verbessern. Außer natürlich, du triffst morgens auf frisch präparierte „Corduroy“-Verhältnisse – dann können sich im Tagesverlauf auch mal anspruchsvollere Schneebedingungen wie Eis oder Buckel einschleichen. Keine Panik, das gehört einfach zum Lernprozess dazu.
Blaue Pisten bieten eine große Bandbreite an Terrain. Manche sind breit und entspannt – perfekt für lockere Warm-ups –, während andere mit engen Passagen und knackigen Kurven aufwarten. Diese Vielfalt fordert dich heraus, neue Techniken zu testen und gibt dir das Selbstvertrauen, um dich später an steilere Abfahrten zu wagen.
Willkommen auf dem Black-Diamond-Level – dem Terrain für ambitionierte Fortgeschrittene und echte Könner. Hier wird’s ernst: Mit einem Gefälle von über 40 % und technisch anspruchsvollen Passagen ist Schluss mit gemütlichem Cruisen. Stattdessen erwarten dich Buckel, steile Abschnitte ohne Präparierung und oft auch schmale Stellen, die präzise, enge Kurven erfordern. Wer hier unterwegs ist, sollte auf jeden Fall ein solides Fahrkönnen mitbringen.
Viele schwarze Pisten sind dennoch für Fortgeschrittene machbar, die sich nach einer Herausforderung sehnen. Und keine Sorge: Eine Black Diamond ist selten von oben bis unten gleichermaßen fordernd. Die Piste startet oftmals steil und wird nach unten hin etwas entspannter, oder die Buckel gehen irgendwann in glatteres Terrain über. Diese Abwechslung fordert nicht nur deine Beine, sondern auch deine Technik – und genau deshalb zählen schwarze Pisten für viele zu den Favoriten am Berg.
Doppelte schwarze Piste
Bereit fürs Pro-Level? Dann sind doppelte schwarze Pisten genau dein Ding! Zugegeben: Der Unterschied zur einfachen schwarzen ist nicht riesig – auch hier liegt das Gefälle oft bei über 40 %. Aber: Mindestens ein Abschnitt verlangt echtes Expertenkönnen. Sei es durch besonders enge Kurven, extrem unruhiges Gelände oder fast senkrechte Drops – hier geht’s ans Eingemachte.
Double Blacks sind meist nicht präpariert, führen off-piste durchs Gelände und sind unkalkulierbar. Heißt: Rechne mit Eisplatten, Couloirs, Felsen, steilen Rinnen und weiteren Herausforderungen, die der Berg für dich bereithalten wird. Schwarze Pisten sind nicht unbedingt ein Spaziergang, aber wer seine Skills beherrscht, wird an diesen Runs richtig Spaß haben – und sich danach wie ein Champion fühlen.
Dir sind auf dem Pistenplan noch andere Symbole aufgefallen – besonders in Nordamerika? Kein Wunder! Manche Resorts nutzen rote Striche, um unpräpariertes, off-piste Gelände zu markieren. Und Achtung, es gibt Ausreißer: Im Alta Ski Area in Utah kann eine einfache schwarze Piste genauso fordernd sein wie eine doppelte schwarze anderswo.
Das ist längst nicht alles, aber hier sind ein paar weitere Einstufungen, die du kennen solltest:
Wenn du in Jackson Hole, Wyoming unterwegs bist (übrigens ein Muss auf jeder Bucket List!), wirst du wahrscheinlich das Symbol mit zwei blauen Quadraten entdecken. Es steht für Pisten, die etwas knackiger sind als klassische blaue, aber noch nicht an eine schwarze heranreichen. Unser Favorit? Hanging Rock – ein echtes Highlight!
Diese seltene Einstufung jagt selbst hartgesottenen Ridern einen kalten Schauer über den Rücken. Diese Abfahrten sind extrem steil, mit Felsen versehen, bieten schwindelerregende Drops – und oft musst du dich erst über einen brutalen Traverse oder einen nervenaufreibenden Hike überhaupt dorthin kämpfen. Der Neigungsgrad? Kann auch mal bei 90 % liegen. Wenn du ins Big Sky Resort in Montana fährst – stell dich auf ein paar dieser Monster ein!
Siehst du einen doppelten schwarzen Diamanten mit den Buchstaben E und X? Dann weißt du: Hier ist Endgegner-Level angesagt. Diese „Extreme Terrain“-Runs (vor allem in Colorado zu finden) sind noch eine Stufe härter als die üblichen Double Blacks. Stichworte: No-Fall-Zonen, superenge Couloirs, nicht markierte Felsen und jede Menge Überraschungen.
Orange steht für Freestyle – also Terrain Parks und Halfpipes. Diese haben meist ein eigenes Bewertungssystem, je nach Können von Einsteiger bis Profi. Auch die Jump Lines sind klassifiziert – von XS bis XL. Die XL-Lines? Da warten Kicker auf Profiniveau.
Auch in Europa verwendet man ein farbcodiertes Kreissystem zur Einstufung der Pisten. Es ähnelt dem System in Nordamerika: Grün steht für Anfänger, Blau für fortgeschrittene Anfänger und Mittelstufe. Anders als dort geht es in Europa aber nach den blauen Pisten weiter mit Rot und Schwarz statt mit Rauten. Kurz gesagt: Rot ist für Fortgeschrittene, Schwarz für Experten.
Einige Skigebiete in der Schweiz, Frankreich und Österreich nutzen zudem einen orangen Kreis für extrem schwieriges Terrain, das noch anspruchsvoller ist als schwarze Pisten. Ein Beispiel dafür ist die berüchtigte Swiss Wall an der Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz. Gelegentlich begegnet man auch einem gelben Kreis, einer roten Raute oder einem orangen Quadrat (in Österreich). Diese Symbole markieren unpräparierte, ungesicherte Routen – etwa die legendären und gefürchteten Tortin-Pisten in Verbier.
Willst du deinen Ski-Horizont erweitern? Einige Skigebiete außerhalb von USA und Europa haben eigene Bewertungssysteme. Wir haben einen kleinen Überblick für dich zusammengestellt!
Wichtig: Jedes Skigebiet bewertet seine Pisten individuell. Bereite dich also auf unterschiedlichste Schwierigkeitsgrade vor – ob in den französischen Alpen oder im japanischen Niseko. Australien und Neuseeland folgen meist dem nordamerikanischen System.
Pistenbewertungen sind dein Kompass für einen erfolgreichen Tag auf der Piste. Ohne sie würdest du im Dunkeln tappen – weißt nicht, ob dich eine gemütliche Abfahrt oder ein echter Nervenkitzel erwartet. Wir persönlich finden es gut zu wissen, worauf man sich einlässt. Also, cruisen wir entspannt die blauen Pisten oder stürzen wir uns ins Steile?
Du hast noch Fragen zu Farben, Formen oder Pistenplänen? Oder willst einfach mal über alles rund ums Skifahren quatschen? Dann melde dich bei unserem freundlichen Expertenteam unter contact@dopesnow.com. Wir sehen uns auf der Piste!
Hinweis der Redaktion: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Gemeint sind jedoch stets alle Geschlechter.
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